Ethik
Tierversuche und eine ethisch vertretbare Medizin und Wissenschaft schließen sich aus.
Die moderne Verhaltensforschung bescheinigt Tieren Intelligenz, Gefühls- und Leidensfähigkeit. Tiere empfinden Trauer, Schmerz, Angst, Einsamkeit und Freude. Sie geben Trost und Zuneigung. Sie bereichern unser Leben. Jedes einzelne Tier hat seinen persönlichen Charakter, ist als einzigartiges Wesen zu achten.
Wir Menschen haben Tieren gegenüber eine besondere moralische Verantwortung, die sich aus unterschiedlichen Gründen ergeben:
- Tiere können ihre eigenen Interessen nicht selbst vertreten.
- Weiterhin können sie keine Einverständniserklärung für bestimmte Maßnahmen erteilen.
- Aufgrund fehlender kognitiver Fähigkeiten können Tiere Grund und Art des ihnen zugefügten Leids nicht verstehen, sie sind moralisch unschuldig, verletzlich und weitgehend hilflos.
Tatsächlich werden die Tiere in Tierversuchen zu Gebrauchsgegenständen, Messinstrumenten oder als Ersatzteillager für Organe degradiert. Sie sollen Modell stehen für menschliche Krankheiten, die der Mensch häufig selbst durch seine Lebensweise hervorgerufen hat.
Ein Nutzen von Tierversuchen für den Menschen ist nicht gegeben. Schon gesunde Tiere und Menschen unterscheiden sich stark voneinander. Die meisten menschlichen Krankheiten kommen bei Tieren natürlicherweise nicht vor. Daher werden die Symptome künstlich hervorgerufen. Zahlreiche Studien belegen eine fehlende Übertragbarkeit. (siehe fehlende Übertragbarkeit und Unterschied Mensch und Tier)
Eine ethische Diskussion sollte immer folgende Punkte berücksichtigen:
- Das Tierleid
- Den fehlenden Nutzen
- Das Risiko für den Menschen
- Die Verfügbarkeit von tierleidfreien Methoden, die zu wenig gefördert werden.
Der Mensch sollte eine hohe moralische Sensibilität gegenüber anderen Lebewesen aufzeigen. Das würde bedeuten, dass der Mensch als einzige Spezies fähig ist zu erkennen, dass die Interessen anderer Lebewesen missachtet und selbige geschädigt werden. Forschungen haben bestätigt, dass Tierquälerei zu Desensibilisierung, Verlust an Empathie, Gewöhnung und Leugnung führt. Achtung und Ehrfurcht vor dem Leben müssen das höchste Gebot menschlichen und insbesondere ärztlichen und wissenschaftlichen Handelns sein.
Quellennachweis:
„Die Normalisierung des Undenkbaren: ethische Aspekte der Nutzung von Tieren in der Forschung“ Ein Bericht der Arbeitsgruppe des Oxford Zentrum für Tierethik. Herausgegeben von Andrew & Clair Linzley (Im Auftrag von BUAV / Cruelty Free International, 2015) Deutsche Zusammenfassung durch Ärzte gegen Tierversuche e.V.